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Reading | Westeuropa erlebt wärmsten Juni seit Aufzeichnungsbeginn

Jonathan Brady/PA Wire/dpa | Im Juni wurde ein Großteil Westeuropas von einer außergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. (Archivbild)

Folgen der Klimakrise

Reading (dpa) - Der Juni war in Westeuropa der heißeste bisher gemessene. Die Durchschnittstemperatur lag bei 20,49 Grad, wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte. «Im Juni 2025 wurde ein Großteil Westeuropas von einer außergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht, wobei ein Großteil der Region unter sehr starker Hitzebelastung litt», erklärte Samantha Burgess vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW), das den Klimawandeldienst betreibt. «Diese Hitzewelle wurde durch Rekordwerte der Meeresoberflächentemperaturen im westlichen Mittelmeerraum noch verstärkt.»

«In einer sich erwärmenden Welt werden Hitzewellen wahrscheinlich häufiger auftreten, intensiver werden und mehr Menschen in ganz Europa treffen», so Burgess. Der bisherige Juni-Rekord war mit 20,43 Grad im Jahr 2003 erreicht worden. Weltweit war der Monat mit einer durchschnittlichen Oberflächentemperatur von 16,46 Grad der drittwärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn nach dem Juni 2023 und 2024. Die von Copernicus genutzten Daten gehen zurück bis auf das Jahr 1950, teilweise sind auch frühere Daten verfügbar. 

Hitzewellen trafen weite Teile West- und Südeuropas 

In weiten Teilen West- und Mitteleuropas lagen die Lufttemperaturen im Juni 2025 über dem Durchschnitt, wie es weiter hieß. Mitte und Ende Juni hätten zwei starke Hitzewellen weite Teile West- und Südeuropas getroffen. Im westlichen Mittelmeer habe sich eine außergewöhnliche marine Hitzewelle entwickelt, die zur höchsten jemals in dieser Region gemessenen täglichen durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur (SST) von 27,0 Grad führte.

Copernicus meldete auch, dass die Ausdehnung des arktischen Meereises 6 Prozent unter dem Durchschnitt lag, was die zweitniedrigste monatliche Ausdehnung für Juni seit Beginn der 47-jährigen Satellitenaufzeichnungen bedeute. «Die Ausdehnung des antarktischen Meereises lag 9 Prozent unter dem Durchschnitt und war damit die drittniedrigste jemals gemessene Ausbreitung für diesen Monat.»

Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Die Erkenntnisse beruhen auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen.

© dpa-infocom, dpa:250709-930-775293/1