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Wolfsburg | Simonis droht das Aus: Wolfsburg verliert erneut

Swen Pförtner/dpa | Wolfsburgs Trainer Paul Simonis.

Fußball-Bundesliga

Wolfsburg (dpa) - Die Krise des VfL Wolfsburg spitzt sich weiter zu. Trainer Paul Simonis steht nach der 2:3 (1:1)-Heimniederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim vor dem Aus.

Der erst im Sommer verpflichtete Niederländer und auch der Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen stehen spätestens seit dem peinlichen Pokal-Aus gegen Holstein Kiel massiv unter Druck. Gegen Hoffenheim sorgten nicht einmal zwei Tore von Mohammed Amoura zum frühen 1:0 (14. Minute) und zum zwischenzeitlichen 2:2 (56.) für Sicherheit.

Denn zweimal Wouter Burger (31./62.) und Grischa Prömel (50.) trafen für die abgeklärten Gäste. Und nur noch 19.078 Zuschauer in der Volkswagen Arena sahen dabei fassungslos zu. Ein vierter Hoffenheimer Treffer durch Ihlas Bebou (84.) wurde nach langer Überprüfung durch den Videoschiedsrichter wieder aberkannt. 

Christiansen-Ansprache nach Kiel-Spiel

Der große Frust in Wolfsburg war bereits nach dem Kiel-Spiel am Dienstagabend greifbar: Unmittelbar danach kritisierte Torwart Marius Müller Einstellung und Zusammenhalt des neu formierten Teams. Einen Tag später hielt dann der dänische Sportchef eine deutliche Ansprache in der Kabine.

In dieser Atmosphäre musste der angeschlagene Simonis um seine wohl letzte Chance gegen Hoffenheim kämpfen. Und eine sichtbare Steigerung war seiner viel kritisierten Mannschaft zunächst auch nicht abzusprechen.

Beim frühen 1:0 war sogar die vielzitierte «Dominanz» zu sehen, die der Niederländer seinen Spielern seit vier Monaten vergeblich zu vermitteln versucht. Christian Eriksen behauptete sich im Mittelfeld im Zweikampf, Mattias Svanberg spielte den Ball gekonnt in die Spitze und dort kurvte Amoura elegant den gegnerischen Torwart aus.

Wolfsburger Verunsicherung

Wie tief die Verunsicherung beim VfL sitzt, zeigte sich an diesem Abend aber immer in den Phasen, in denen alles für ihn zu laufen schien: Denn nach dem 1:0 zog sich die Mannschaft zurück, statt diesen Schwung mitzunehmen. Beim 1:1 hatten deshalb sowohl Flankengeber Vladimir Coufal als auch Torschütze Burger viel zu viel Platz. Und beim 1:2 verpassten es gleich mehrere Abwehrspieler, die Situation zu klären.

Trotzdem kamen die Wolfsburger noch einmal zurück, weil in diesem Kader immer noch individuelle Klasse steckt: Den zweiten Treffer Amouras bereitete der französische U21-Nationalspieler Sael Kumbedi vor.

Diesmal zog sich der VfL nicht zurück. Diesmal konnte er nur das Momentum nicht nutzen. Denn in der 61. Minute vergab Amoura die Chance zu seinem dritten Tor - und nur eine Minute später stand es 2:3.

Von diesem Schock erholten sich die «Wölfe» nicht mehr. Alle Bemühungen, noch einmal zum Ausgleich zu kommen, blieben plan- und harmlos. Im eigenen Stadion ist der VfL jetzt seit fast zehn Monaten sieglos.

© dpa-infocom, dpa:251102-930-241242/1

Swen Pförtner/dpa | Im Zweikampf: Hoffenheims Grischa Prömel (l) und Vinicius Souza vom VfL Wolfsburg.

Swen Pförtner/dpa | Wolfsburger Torjubel: Adam Daghim (r) und der Torschütze Mohammed Amoura.

Swen Pförtner/dpa | Hoffenheimer Jubel in Wolfsburg.