New York | Mit-Entschlüsseler des Erbguts: US-Forscher Watson gestorben
Todesfall
New York (dpa) - Der US-Wissenschaftler James Watson, der gemeinsam mit seinem Kollegen Francis Crick in den 1950er Jahren die Struktur des Erbmaterials entschlüsselte, ist tot. Watson sei im Alter von 97 Jahren auf Long Island nahe der Millionenmetropole New York gestorben, teilte das Cold Spring Harbor Laboratory mit.
Nach fast zwei Jahre dauernder intensiver Knobelei fanden Watson und Crick in den 1950er Jahren heraus, dass die Struktur des Erbmaterials DNA aus einer sogenannten Doppelhelix besteht, einer spiralförmig gedrehten Strickleiter, deren Sprossen jeweils aus zwei Bausteinen bestehen. Mit Hilfe von Enzymen kann sich die Struktur selbst verdoppeln.
Die Entdeckung wird zu den bedeutendsten in der Geschichte der Wissenschaft gezählt und legte unter anderem die Grundlage für die Gentechnik. 1962 erhielten Watson, Crick und Wilkins, der wichtige Vorarbeit geleistet hatte, gemeinsam den Nobelpreis für Medizin.
Watson, der verheiratet war und zwei Kinder hatte, arbeitete danach noch jahrzehntelang weiter im Cold Spring Harbor Laboratory auf Long Island. 2007 sorgten jedoch rassistische Äußerungen von ihm für weitreichende Empörung. Der Forscher trat daraufhin von seiner Funktion als Kanzler des Labors zurück und zog sich auch aus der Öffentlichkeit zurück. Später wiederholte er diese Äußerungen. Das Labor beendete alle noch bestehenden Verbindungen zu ihm.
© dpa-infocom, dpa:251107-930-265132/1
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