Herdecke | Bürgermeisterin: 7. Oktober war ein Tag des Scheiterns
Offizielle Amtseinführung
Herdecke (dpa) - Nur vier Wochen nach dem lebensbedrohlichen Messerangriff auf sie ist Kommunalpolitikerin Iris Stalzer als Bürgermeisterin von Herdecke im Ruhrgebiet offiziell in ihr Amt eingeführt worden. Der 7. Oktober sei ein «Tag des Scheiterns und der Verletzlichkeit» für sie gewesen, sagte die SPD-Politikerin in ihrer Antrittsrede. Sie könne den Anforderungen des Amtes dennoch gerecht werden. Zuvor war die 57-Jährige vereidigt worden.
Die Politikerin war am 7. Oktober im eigenen Haus lebensgefährlich verletzt worden. Dringend tatverdächtig ist ihre 17-jährige Adoptivtochter. Gegen die Jugendliche war Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung ergangen.
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt der nach der Attacke, die bundesweit Bestürzung ausgelöst hatte, wirkte Stalzer konzentriert und ruhig. Sie werde sich «mit ganzer Kraft ihrer Aufgabe» widmen, betonte die Juristin. Äußerlich waren keinerlei Spuren der Gewalttat zu erkennen.
Stalzer hatte bei der Kommunalwahl den Spitzenposten im Rathaus der 23.000-Einwohner-Stadt in einer Stichwahl Ende September gewonnen. Formal hatte ihre Amtszeit am vergangenen Samstag begonnen. In der konstituierenden, ersten Sitzung des neu gewählten Stadtrats wurde sie nun am Dienstag von den knapp 40 Ratsmitgliedern mit Applaus und einem Blumensträußchen empfangen.
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